Von Hier 

Dreiteilige Videoinstallation,
04‘ 16“, loop, 2022 




In der dreiteiligen Video-Installation „Von Hier“ werden Blumen zur malerischen Aneignung eigener und fremder Körper genutzt. Eine Belebung, die sich in den Kamerabewegungen fortsetzt. Die langsamen, dokumentarischen Bilder entfalten in ihrem Zusammenspiel eine hypnotische Wirkung. Der nahe Blick wirkt durch die lakonische Präsentation, trotz der intimen Motive nicht voyeuristisch.

„Von Hier“ ist ein Schriftzug, der schmunzeln lässt. Wie lange waren die Liegezeiten im Friedhof im niederbayerischen Dingolfing im 19. Jahrhundert, bevor die Knochen zur Zweitbestattung im Beinhaus landeten? Warum begann man in Hallstatt, Österreich, Schädel zu bemalen wie Bauernschränke?

Ein kulturelles Wesen definiert, dass es sich – bis zu einem gewissen Grad – von seinen körperlichen Gegebenheiten emanzipieren, den Körper verändern, verzieren, neu aneignen kann. Dieses Recht, ob es zur Gruppenzugehörigkeit oder zur Individualisierung dient, nimmt man sich und es wurde hier auch den Toten geschenkt.